HonigWein-Info

Met / Honigwein


Die Herstellung und der Genuss von Met ist eines der ältesten nord- und mitteleuropäischen Kulturmerkmale. Lange bevor es Traubenwein gab, tranken unsere Vorfahren den Honigwein. Sumerer, Griechen, Römer und Germanen genossen den goldenen Wein aus der Wabe, als Trank der Götter. Was für die Römer und Griechen der Traubenwein bedeutete, das war für die Germanen im kühlen Norden der Honigwein - der Met.

 

Der Honigwein ist wahrscheinlich nicht nur in unseren Breiten, sondern sogar weltweit das älteste alkoholische Getränk. Besonders die Germanen haben die Kunst der Metherstellung gepflegt.

 

Die Geschichte des Mets

 

Herkunft des Wortes „Met“

Das deutsche Wort Met hat seine Wurzeln im indogermanischen Wortstamm *medhu-, mit dem zumeist der Honig bezeichnet wurde. Dieser Wortstamm ist im indogermanischen Sprachraum weit verbreitet: Das spanische und französische „miel“ oder das slawische „möd“ bedeuten Honig. Auf Dänisch und Norwegisch heisst Met „mjød“, auf Schwedisch „mjöd“. Im Sanskrit bezeichnet das Wort „mádhu“, einen süssen, berauschenden Trank oder Honig.


Entdeckung von Met

 

Verfahren zur Herstellung von Wein waren in Ägypten und Vorderasien bereits um 3500 v. Chr. bekannt, Metgewinnung hat eine etwas ältere Tradition. Der Honig wurde jedoch nicht nur gegessen, sondern auch als Konservierungsmittel von leicht verderblichen Nahrungsmitteln gebraucht. Oft hatte man Honig mit einem hohen Wassergehalt verwendet oder an einem feuchten Ort gelagert. Es war nur eine Frage der Zeit bis Met entdeckt wurde, da die Gärung von Honig bei genügend hoher Feuchtigkeit automatisch einsetzt.


Geschichte bis Heute

 

Seit ältester Zeit stellen die Menschen, die über ausreichend Honig verfügen, Met-Honigwein her. Die spontane Verwandlung (Spontangärung) von Honigwasser in ein viel geschmackvolleres Getränk mit der berauschenden Wirkung des Alkohols, machten den Met in der germanischen / nordischen Mythologie zum Trank und Geschenk der Asen (Götter).

Met wurde nicht nur auf Feiern in grossen Mengen getrunken, sondern diente als Trank der Götter in kultischen Handlungen. Neben seiner Verwendung für Feste und Zeremonien war Met aber auch ein ganz normales Alltagsgetränk, vergleichbar mit Bier im mittelalterlichen Europa.

Met genoss bis ins Mittelalter einen hohen Stellenwert. Durch das Aufkommen von Bier im Norden und Wein im Süden Europas verringerte sich der Konsum von Met stetig, weil die Herstellung von Met im Vergleich zu Bier und Wein teurer und aufwändiger ist. Trotzdem wurde auch im Mittelalter Met produziert und getrunken. Unter Karl dem Großen erlangte Met eine Art Renaissance. Als Festgetränk durfte es an keiner kaiserlichen Festtafel fehlen. Er schrieb, dass in jedem landwirtschaftlichen Musterbetrieb Bienen gezüchtet und Met produziert werden soll. Seit jener Zeit wurde es auch verstärkt durch Klosterbrüder als Heilmittel und Heilmittelträger (Zusatz von Kräutern) eingesetzt.

Auch im Kloster St. Gallen wurde um das Jahr 1000 Met, zusammen mit Käse, als Nachtisch serviert. Heute kennen nur noch nord- und osteuropäische Gebiete Met Tradition. In Grossbritannien sind immer noch Rezepturen von Met (englisch: Mead) bekannt und zum Teil in Gebrauch. In den klassischen Weinanbaugebieten in Süd- und Mitteleuropa ist der Met hingegen fast gänzlich ausgestorben.

In der Metal-Kultur, bei den Asatru (Neuheiden) und der Mittelalterszene ist Met neben Bier dank seiner traditionellen Bedeutung immer noch ein sehr beliebtes Getränk.


Verwendung in früherer Zeit

 

Met fand bei den früheren Völkern eine vielseitige Verwendung. Er spielte bei Gastbewirtungen, in Gottesdiensten, als Opfergabe für die Götter, als Grabbeigabe, bei religiösen Festlichkeiten, als Gesundheitsgetränk und in der Medizin eine Rolle.

Die antiken Griechen tranken fast ausschliesslich Wein, aber Historiker sind sich einig, dass in bienenreichen Gebieten Met hergestellt wurde. Als die edelste Spende für die Götter galt im alten Griechenland das Melikraton. Zuerst war es ein Produkt aus Milch und Honig, später wurde Wasser oder Wein anstelle von Milch verwendet. Pedanios Dioscurides nennt das Melikraton auch Honigmet. Er beschreibt es als ein Gemisch aus einem Teil Honig und zwei Teilen Wasser, das in die Sonne gestellt wird. Das Melikraton spielte eine besondere Rolle bei Totenbeschwörungen und im Totenkult.

Die Römer kannten den Met anfangs nicht. Erst durch die römischen Eroberungen in Asien fand mit dem aufkommenden Wohlstand auch der Met den Weg nach Rom. Die Römer tranken meistens Wein-Met, das „mulsum“, als Tafel- und Gesundheitsgetränk. Sie versüssten ihren meist sauren Wein mit Met, oder brauten ihr „mulsum“ direkt in Wein anstatt Wasser. Wie die folgende Episode zeigt, war „mulsum“ ein Getränk für die Reichen und wurde meistens zur „gustatio“ serviert. „Appius erzählt bei Varro (…), dass er in seiner Jugend aus Sparsamkeit keinen Met trank und erst, nachdem er eine Erbschaft gemacht, in seinem Hause Met zu bereiten begann; wenn gute Freunde zu Besuch kamen, habe er ihnen allerdings jederzeit mit Met aufgewartet.“ Gelegentlich wurde „mulsum“ wegen seiner berauschenden Wirkung auch als „Sorgenbrecher“ benutzt.


Quelle Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Met


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