Honig-Info

Honig

die Speise der Götter - flüssiges Gold

Schon die Steinzeitmenschen kamen auf den Geschmack von Honig, wie über 9000 Jahre alte Höhlenmalereien von „Honigjägern“ eindrucksvoll belegen. Der Ursprung der Hausbienenhaltung mit gezielter Honiggewinnung wird im 7. Jahrtausend vor Christus in Anatolien vermutet. Honig war in vielen frühen Hochkulturen weit mehr als ein bloßes Lebensmittel, er diente als Opfergabe, Grabbeigabe, Heilmittel und Zahlungsmittel. Honig galt im alten Ägypten als „Speise der Götter“ und Quelle der Unsterblichkeit. Ein Topf des kostbaren Guts hatte denselben Wert wie ein Esel. Auch bei den Mayas besaß der Honig einen hohen religiösen Wert. Er diente ihnen als Opfergabe an die Götter. Neben der religiösen Bedeutung wurde auch die medizinische Wirksamkeit des Honigs sehr früh erkannt. Bereits 400 v. Chr. wusste Hippokrates mit Honigsalben Fieber zu senken und die Leistung der Teilnehmer an den antiken Olympischen Spielen zu verbessern, indem er ihnen mit Honig versetztes Wasser reichte. Honig wurde allerdings nicht nur aufgrund seiner gesundheits- und leistungsfördernden Wirkung verwendet, sondern auch als Schönheitsmittel unter anderem in Gesichtsmasken und Bädern benutzt. Bevor Zucker industriell aus Zuckerrüben gewonnen werden konnte, war Honig über viele Jahrhunderte hinweg das einzige Süßungsmittel.


Die Entstehung des Honigs

Honig entsteht aus Blütennektar oder Honigtau. Honigbienen saugen den Nektar mit ihren Rüsseln auf und transportieren ihn in ihrer Honigblase. Um die Blase komplett zu füllen, ist der Besuch von circa 200 Blüten nötig. Für 500 Gramm Honig müssen Arbeitsbienen rund 40.000 Mal ausfliegen und dabei eine Flugstrecke zurücklegen, die dem dreifachen Erdumfang entspricht. Zurück im Bienenstock übergibt die Sammelbiene den Nektar an die Stockbiene. Damit aus dem Nektar haltbarer Honig wird, muss dem Saft Wasser entzogen werden. Dies geschieht, indem das Insekt den Nektar tropfenweise nach außen presst und ihn anschließend wieder aufsaugt. Der eingedickte Nektar wird dann in Wabenzellen gelagert, wobei weiteres Wasser verdunstet. Durch das Fächeln der Bienen mit ihren Flügeln wird die feuchte Luft aus dem Bienenstock transportiert und durch trockene Außenluft ersetzt. So schaffen es die Bienen, ohne technische Hilfsmittel, den Wassergehalt von anfangs etwa 75 Prozent auf unter 20 Prozent zu reduzieren. Sobald der gewünschte Wassergehalt erreicht ist, schließen die Bienen die Honigzellen mit Wachsdeckeln. Der Imker kann anhand dieser Deckel erkennen, dass der Honig reif ist und diesen ernten.


Honig als Nahrungsmittel

Honig spielt als Süßungsmittel heute nur noch eine untergeordnete Rolle, dennoch ist er als Nahrungsmittel nicht aus unserem Leben wegzudenken. Ob als Brotaufstrich, im Tee, zum Backen oder zum Naschen aus dem Glas. Er eignet sich auch als Retter für verbranntes oder versalzenes Essen, denn mit seinem süßen Geschmack kann er bittere oder saure Geschmacksstoffe gut ausgleichen. Für eine möglichst lange Haltbarkeit sollte das Glas gut verschlossen an einem dunklen Ort aufbewahrt werden, sodass er vor direkter Lichteinstrahlung und Wärme gut geschützt ist. Sollte der Honig doch einmal Kristalle bilden, einfach das Glas in ein warmes Wasserbad bei maximal 40 °C geben, warten, bis sich die Zuckerkristalle aufgelöst haben und der Honig wieder schön cremig ist.


Wundermittel Honig

Dem Honig wird seit Jahrhunderten allerlei heilende Wirkung nachgesagt. Dafür verantwortlich sind seine natürlichen Inhaltsstoffe; hochwertige Honigsorten enthalten bis zu 245 davon. Darunter sind verschiedene Zuckerarten und natürliche Aromastoffe, aber auch Enzyme, Vitamine und Spurenelemente. Die genaue Zusammensetzung des Honigs ist abhängig von der Jahreszeit und dem Sammelgebiet. Seinen Einsatz als natürliches Heilmittel findet er unter anderem bei bakteriell ausgelösten, inneren sowie äußeren Krankheiten, Pilzinfektionen, Erkältungen und Magen- und Darmbeschwerden. Auch zur Behandlung von Wunden kann Honig verwendet werden. Eine Honigsorte hat sich dabei als besonders hilfreich erwiesen: der Manuka-Honig aus Neuseeland. Dieser wird aus dem Blütennektar der Südseemyrte gewonnen. Er hat noch einen Zusatzstoff, Methylglyoxal, mit dem er besonders aggressiv gegen Bakterien ankämpfen kann. Abhängig von der Konzentration des Wirkstoffes im Honig, können Preise von über 60 Euro pro 100 g erzielt werden.


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